Carolin G. wurde womöglich nicht am Fundort ermordet
Verfasst: Mo 21. Nov 2016, 09:08
Geprüft wird von den Ermittlern auch, ob ein Tatzusammenhang mit dem Tötungsdelikt an einer 19-jährigen Studentin in Freiburg bestehen könnte, bei dem am vergangenen Wochenende Haftbefehl gegen einen dringend Tatverdächtigen erlassen wurde. Ein solcher Zusammenhang kann nach momentanem Ermittlungsstand weder ausgeschlossen noch bestätigt werden.
Nach wie vor dauern die Sichtung und die Auswertungen des umfangreichen Spurenmaterials, das an der Fundstelle des Opfers und im weiteren Bereich zwischen Endingen und Bahlingen gesichert wurde, an. Die komplexe Spurenlage erfordert es, dass diese Untersuchungen auch noch einen unbestimmten Zeitraum in Anspruch nehmen werden.
Von privater Seite wurden durch mehrere Personen mittlerweile weitere bis zu 3.000 Euro als Belohnung ausgesetzt für Hinweise, die zur Identifizierung und Ergreifung des Täters führen. Insgesamt sind damit derzeit bis zu 28.000 Euro - davon 22.000 Euro von privater Seite - ausgelobt.
Nach dem jüngsten Zeugenaufruf der Soko "Erle" (PM vom 08.12.2016) meldeten sich weitere Personen, die am Tag des Verbrechens an der 27-jährigen Joggerin (Sonntag, 6. November 2016) in den Weinbergen zwischen Endingen und Bahlingen unterwegs waren. Somit ergibt sich für die Ermittler in etwa ein Bild, welche Personen und Fahrzeuge sich im fraglichen Gebiet befunden haben. Zur Vervollständigung dieses Bildes gilt es, noch zwei offene Fragen in diesem Zusammenhang zu klären:
1. Wer hat am Sonntag, 6. November 2016, nachmittags, im Bereich zwischen Endingen und Bahlingen, einen silberfarbenen Pkw gesehen? Das Fahrzeug soll im Bereich des Bestattungswaldes mit offener Heckklappe gestanden sein.
2. Wer hat im Bereich der Rebberge zwischen Endingen und Bahlingen am Sonntagnachmittag (6.11.2016) einen jungen Mann gesehen, der sogenannte Baggy-Jeans und Skaterschuhe sowie einen schwarzen Pullover mit Kapuze trug, und zu Fuß unterwegs war?
Nun ergaben kriminaltechnische Abgleiche von täterbezogenen Spuren aus den beiden bisher ungeklärten Fällen in Endingen und Kufstein eine derartige Übereinstimmung, dass sowohl die deutschen als auch die österreichischen Ermittlungsbehörden davon ausgehen, dass beide Taten mit hoher Wahrscheinlichkeit vom gleichen Täter begangen wurden.
Wer Hinweise auf Personen oder Umstände geben kann, die einen Bezug zu den beiden Tatorten Endingen am Kaiserstuhl und Kufstein/Tirol oder zu deren näherer Umgebung haben könnten, wird gebeten, sich mit der Soko "Erle" unter Telefon 07641/582-114 in Verbindung zu setzen.
Die zuständige Dienststelle in Österreich ist das LKA Tirol - dessen Journaldienst für Hinweise ist von Deutschland aus unter der Telefonnummer 0043 59133703333 erreichbar.