2013-Mord an Gisela L.

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2013-Mord an Gisela L.

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Kreis Plön Bankierswitwe (78) von Einbrechern in Villa ermordet
Von Marlene Borchardt
In dieser Villa am Behler See wurde die Bankiers-Witwe Gisela L. ermordet.

Foto: TeleNews Network

Die Horrorvorstellung jeder allein lebenden Frau – für Gisela L. wurde sie zur tödlichen Realität: Ein Unbekannter dringt in das Haus der 78-Jährigen ein. Vermutlich ein Dieb, den sie auf frischer Tat ertappt. Er tötet Gisela L. (78) und flieht. Die Leiche der Bankierswitwe wurde am Vatertag in ihrem Haus am Behler See (Kreis Plön) gefunden.

Ein reetgedecktes, großes Einfamilienhaus mit direktem Zugang zum See. Ein traumhaft schönes Grundstück, das Land-Idylle vermuten lässt. Doch dieses Haus wurde zum Tatort eines grausamen Mordes.

Eine Bekannte des Opfers will Gisela L. am Donnerstag gegen 15 Uhr besuchen. Vermutlich klingelt sie an der Tür des Hauses in der Straße Steinberg, doch niemand öffnet. Durch ein Fenster sieht die Besucherin den reglosen Körper ihrer Freundin. Sie ruft den Notarzt, doch dieser kann nur noch den Tod der Rentnerin feststellen. Nach ersten Ermittlungen liegt der Tatzeitpunkt zwischen Mittwochabend und Donnerstagnachmittag, sagt Polizei-Sprecher Matthias Arends.

Wahrscheinlich überraschte die allein lebende Gisela L. in der Nacht zum Vatertag einen Einbrecher, der die Frau tötete. Dafür spricht, dass das Haus durchwühlt worden sei, so Arends. Jedoch müsse nun erst geklärt werden, ob etwas im Haus fehle. „Hierfür befragen wir Verwandte und Bekannte des Opfers.“ Außerdem sei die Spurensicherung vor Ort.

Die Leiche sei obduziert, und die Todesursache mittlerweile klar, sagt Arends. Und fügt hinzu: „Dennoch können wir aus ermittlungstaktischen Gründen nichts sagen.“ Die Polizei Kiel bittet um Hilfe. Zeugen werden gebeten, sich unter der Rufnummer (0431)1603333 zu melden.

http://www.mopo.de/umland/kreis-ploen-- ... 43592.html
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Re: 2013-Mord an Gisela L.

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Plön: Messer-Mord im Paradies am See
Von Anastasia Iksanov und Rüdiger Gärtner
In dieser Villa in Plön würde die Bankiers-Witwe Gisela L. ermordet.

Foto: Ruediger Gaertner/ Ruediger Gaer

Das wunderschöne Reetdach-Haus am See. Ein riesiges Grundstück. Keine direkten Nachbarn. Hier, am Behler See in Plön (Schleswig-Holstein), wurde Gisela L. (✝78) vor drei Monaten umgebracht. Der Täter ist noch immer auf der Flucht. Eine Spurensuche am Tatort.

Die Straße Steinberg in Plön: Sie ist umgeben von Wasser. Auf der rechten Seite der Behler See, auf der linken der Schöhsee. Bäume und Sträucher verdecken die Sicht, eine waldige Gegend. Man hört Vögel zwitschern und Grillen zirpen. Was man überhaupt nicht hört und sieht, sind Menschen. Pure Einsamkeit …

Die paar Häuser, die hier stehen, liegen meist Hunderte von Metern von der Straße entfernt. Das Haus von Gisela L. (78) liegt direkt am Wasser. Selbst das weiße Tor an der Straße lässt nicht erahnen, dass dahinter jemand leben könnte. Bis zu dem ehemaligen Ferienhaus muss man über das riesige Grundstück geschätzte 300 Meter gehen.

Es war der 9. Mai, als eine Freundin der Rentnerin gegen 15 Uhr zu Besuch kam und die Leiche der 78-Jährigen entdeckte. Nach späteren polizeilichen Ermittlungen stellte sich heraus: Die alte Frau hatte offenbar einen oder auch mehrere Einbrecher in ihrem Haus überrascht. Es kam zu einem Kampf, den Gisela L. verlor. Sie wurde mit einem Messer erstochen.

Foto: Ruediger Gaertner/ Ruediger Gaer

Aber wer hatte es auf die Rentnerin abgesehen? Die 78-Jährige hatte bei Einkäufen im Ort öfter mit 500-Euro-Scheinen bezahlt. Hatte das der Täter beobachtet und viel Bargeld im Haus erhofft? Laut Nachbarn hatte Gisela gar nicht so viel Geld, wie später in vielen Medien behauptet wurde.

„Das Haus ist keine Villa“, sagt eine Anwohnerin. „Giselas Eltern hatten das Grundstück in den 20ern oder 30ern von Bekannten geschenkt bekommen. Sie bauten ein Ferienhäuschen drauf. Ein Raum im Erdgeschoss, drei kleine Räume im Obergeschoss.“

Erst im Rentenalter zogen Gisela und ihr Ehe-Mann – ein ehemaliger Bankier (inzwischen verstorben) – aus Hamburg hierher.

Gisela L. hatte zudem ständig Besuch. „Eine Freundin kam jeden Tag zu ihr“, sagt die Anwohnerin. „Zur Tatzeit war sie ausnahmsweise allein.“ Gerüchten zufolge könnte der Täter aus der unmittelbaren Nachbarschaft kommen.

Die Straße Steinberg ist so verlassen, dass die Polizei weiterhin händeringend nach Zeugen sucht, die die Ermittlungen voranbringen: Tel. (0431) 1603333.
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http://www.mopo.de/umland/vom-taeter-ke ... 72084.html
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Die lange Suche nach den Tätern

Ungelesener Beitrag von Patty »

Fallanalytiker in Kiel: Die lange Suche nach den Tätern
vom 30. Dezember 2014
Aus der Redaktion des Flensburger Tageblatts

Seit 15 Jahren analysieren Fallanalytiker Verbrechen in SH. Zwei ihrer großen Fälle sind der Mord am Behler See und der „Maskenmann“.

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Was sind die HintergrĂĽnde eines Mordes? Immer wenn die Ermittlungen der Kripo ins Stocken geraten, werden die Fallanalytiker zu Rate gezogen.

Was sind die HintergrĂĽnde eines Mordes? Immer wenn die Ermittlungen der Kripo ins Stocken geraten, werden die Fallanalytiker zu Rate gezogen.
Foto: imago/imagebroker
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Kiel | Sie werden immer dann gerufen, wenn die Aufklärung eines Verbrechens ins Stocken gerät: Die Experten der Abteilung für Operative Fallanalyse im Kieler Landeskriminalamt. Dieses Jahr haben die Beamten Jubiläum gefeiert: Seit 15 Jahren werden in Schleswig-Holstein die Taten von Mördern und Sexualstraftätern analysiert – mit dem Ziel, sie doch noch zu fassen.
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Mit zwei Beamten hat die Abteilung 1999 ihren Dienst aufgenommen, mittlerweile gibt es fünf Analytiker. Ist ein Fall festgefahren, sehen sie sich alle Details noch einmal genau an. „Die Kollegen der Kripo wollen von uns wissen, in welche Richtung sie noch ermitteln können“, sagt Jens Vullgraf (49), Leiter der Operativen Fallanalyse.
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Jens Vullgraf ist Leiter der Operativen Fallanalyse. Foto: shz

In einem ersten Schritt wird der wahrscheinlichste Tatablauf rekonstruiert. Nur objektive Befunde zählen: Die Spuren am Tatort und das Obduktionsergebnis. „Ein Mordopfer erzählt meist schon sehr viel über den Täter und dessen Motive“, betont Vullgraf. Manchmal zieht sich einer aus dem Team einen weißen Schutzanzug über, auf dem die Kollegen mit rotem Stift die Wunden aufmalen. Kampfsituationen werden nachgestellt, um festzulegen, in welcher Reihenfolge beispielsweise Stiche ausgeführt wurden. „Wir sehen dann beispielsweise, ob die Tat geplant war oder eine Situation eskaliert ist“, sagt Vullgraf.

Ist der Tatort – und auch der Tote – zum Sprechen gebracht, versuchen die Experten zu bewerten, warum sich die Wege von Täter und Opfer kreuzten. Gab es eine Vorbeziehung oder war es Zufall? Am Ende der Analyse steht idealerweise fest, was passiert ist und warum das Opfer ausgewählt wurde. Und es gibt ein Täterprofil: Über welche Fähigkeiten und körperlichen Besonderheiten verfügt er, wie alt dürfte er sein, ist er regional verwurzelt und in welchem psychischen Zustand befand er sich?

Urvater dieser Strategie, ein Täterbild zu erstellen – „Profiling“, wie die Amerikaner dazu sagen – war der FBI-Agent Robert K. Ressler, der 30 Jahre lang psychopathische Serienmörder jagte. Seine Arbeit war die Vorlage für den Roman „Das Schweigen der Lämmer“.

Einer der Fälle, den die Kieler Experten bearbeitet haben ist der noch ungeklärte Mord am Behler See. Im Mai 2013 hatte ein Einbrecher Bankierswitwe Giesela L. (78) in ihrem Reetdachhaus erstochen. Den Tathergang rekonstruierten die Analytiker so: Die alte Dame schlief im Obergeschoss, als der Einbrecher in der Nacht durch die vermutlich offene Terrassentür schlich. Gisela L. erwachte und bemerkte, dass jemand im Haus war. Sie holte ihren Schreckschuss-Revolver aus dem Schrank, mit dem sie sonst Rehe vertrieb, die auf dem großen Seegrundstück bei Plön ihre Blumen abfraßen. Mit der Waffe schlich sie die Treppe hinunter. Dort packte der Einbrecher sie von hinten und stach auf sie ein. Giesela L. wehrte sich heftig, der Kampf verlagerte sich ins Wohnzimmer, wo die alte Dame, von mehr als zehn Stichen getroffen, zusammenbrach und starb. Der Täter suchte danach im Schlafzimmer nach Geld, nahm etliche 500-Euro-Scheine mit.

Warum wurde Giesela L. zum Opfer? Auch dazu haben die Analytiker eine Theorie entwickelt. Beim Mord am Behler See ist sie so klassisch wie im Film. „Wir begehren, was wir sehen“, sagt Serienmörder Hannibal Lecter im „Schweigen der Lämmer“. Wer das 12.000-Quadratmeter-Anwesen nicht kennt, findet es kaum. Um es zu pflegen, hatte Giesela L. jedoch viele Helfer. Gelegentlich sprach sie auch Fremde an, die dann die Gartenpflege oder kleinere Arbeiten am Haus erledigten. Einer davon ist vermutlich ihr Mörder. Das Zusammentreffen erfolgte also nicht zufällig. Der Täter begehrte, was er sah – den Wohlstand der alten Dame. Und wahrscheinlich tötete er Giesela L., weil sie ihn kannte.

Zu den größten Erfolgen seines Teams zählt Vullgraf die Mitarbeit bei der Serie von Morden an drei kleinen Jungen durch den „Maskenmann“. Er war zwischen 1992 und 2001 in zahlreiche Schullandheime eingestiegen und hatte in Schleswig-Holstein über Jahre Jungen nachts in einem Zeltlager im Selker Noor unsittlich berührt. 1995 entführte er den acht Jahre alten Dennis R. aus seinem Zelt und tötete ihn. „Da er die Jungen teilweise weckte, bevor er sie berührte, musste der Täter nach unserer Analyse jemand sein, der auf Kinder einwirken konnte“, so Vullgraf. Und er war risikobereit. Bei einem Jungen war der Täter sogar in das Elternhaus eingestiegen. Das Missbrauchsopfer meldete sich 2011 bei der Polizei und erinnerte sich, das ihn der Betreuer einer Jugendfreizeit nach der Adresse gefragt hatte. Martin Ney (44) aus Bremen wurde festgenommen, er war Pädagoge.

Über 100 Fallanalysen hat das Team um Vullgraf, der von Anfang an dabei war, erstellt. Kann er bei einem so dichten Blick auf das Verbrechen manche Täter verstehen? „Ich kann nachvollziehen, warum es zu einer Tat gekommen ist“, sagt Vullgraf. „Aber Verständnis für die Täter habe ich nicht.“

http://www.shz.de/schleswig-holstein/me ... 65666.html
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Aktenzeichen xy vom 18.12.2013:

ab 02:10 h

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